Einzeln gehalten ist sie unglücklich: die Wüstenrennmaus

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Die mongolische Wüstenrennmaus ist ein geselliges Tier. Einzeln gehalten sind sie unglücklich.

Geschwister aus einem Wurf vertragen sich am besten. Lesen Sie mehr dazu.

 

Die mongolische Wüstenrennmaus -auch Gerbil genannt- ist ein geselliges Tier, welches in seiner Heimat -der mongolischen Steppe- in Familienverbänden lebt. Einzeln gehalten sind sie unglücklich, deshalb sollte man nach Möglichkeit am besten zwei gleichgeschlechtliche Tiere halten, dann gibt es auch keinen unerwünschten Zuwachs. Geschwister aus einem Wurf vertragen sich am besten.

Mit anderen Nagetieren lassen sich Wüstenrennmäuse nicht halten. Auch niemals eine fremde erwachsene Maus zu einer anderen in den Käfig setzen. Sie würden sich erbittert -unter Umständen bis zum Tod- bekämpfen. Selbst wenn Mäuse länger als 24 Stunden getrennt waren, ist Vorsicht geboten!

Nun zur Haltung dieser possierlichen Nager:

Unterbringung:

Der Käfig sollte so groß wie möglich sein (mind. 80 x 35 cm Bodenfläche; Höhe der Bodenschale mind. 20 cm), da diese Mäuse gerne und viel wühlen und Bewegung brauchen. Er sollte auch mindestens noch eine weitere Etage haben, damit Futter und andere Näpfe mit Streu nicht unterwühlt werden können. Eine gute Alternative bieten Terrarien bzw. Aquarien. Hier kann man den kleinen Wühlern eine hohe Schicht Einstreu bieten ohne dass etwas herausgeschleudert wird. Allerdings sollte man eine Abdeckung aus engmaschigem Gitter auflegen, da die Tiere sonst hinaus hüpfen könnten. Rennmäuse sind stundenweise abwechselnd Tag und Nacht aktiv und machen mit Nagen und Wühlen recht viel Lärm, deshalb wäre es nicht ratsam den Käfig im Schlafzimmer unterzubringen.

Einrichtung:

Näpfe und Spielzeug sollten nicht aus Plastik sein, da Rennmäuse gerne alles annagen und zerlegen. Die Futterschüssel sollte erhöht (obere Etage) aufgestellt werden, damit sie nicht im Streu verschüttet werden kann, das gleiche gilt für den Wassernapf, es sei denn man verwendet eine Flaschentränke. Ein Schlafhäuschen aus Holz (z.B. Wellensittich-Brutkasten oder Kleintierhäuser im Zoofachhandel) sollte auch nicht fehlen. Wüstenrennmäuse lieben zur Fellpflege ein Sandbad. Badekisten gibt es im Handel, alternativ kann man auch Keksdose oder einen tönernen Blumentopfuntersatz verwenden. Ansonsten sind keine weiteren Einrichtungsgegenstände nötig. Laufräder haben in einem Rennmauskäfig nichts zu suchen, da sie sich nur daran verletzen könnten. Zur Beschäftigung gibt man ihnen am besten Papprollen (z.B. vom Küchenpapier), die sie dann nach Lust und Laune als Laufröhre verwenden oder zu Konfetti verarbeiten können. Als Einstreu verwendet man normales Kleintierstreu, welches man überall erhalten kann.

Freilauf:

Freilauf im Zimmer ist für die flinken Nager nicht ganz ungefährlich. Zu viele Gefahrenquellen und unzugängliche Verstecke könnten ihnen zum Verhängnis werden. Bieten Sie den Tieren lieber einen großen und abwechslungsreich eingerichteten Käfig an.

Futter:

Es gibt zwar spezielles Rennmausfutter, aber man findet es nicht in jedem Zooladen und ist zudem recht teuer. Man kann genauso gut gewöhnliches Hamsterfutter verwenden.

Außerdem sehr beliebt sind Haferflocken, Cornflakes und Kolbenhirse. Manche sind ganz wild auf Joghurtdrops, wovon man täglich ruhig einen geben kann. Für die Versorgung mit Vitaminen sollten Rennmäuse frisches Obst, Gemüse und Salat angeboten bekommen. Manche sind allerdings etwas wählerisch und man muss erst austesten, was gerne gefressen wird. Um die Zähne abzunutzen brauchen Rennmäuse hartes Brot. Heu dient nicht nur als Nistmaterial, sondern wird auch gerne gefressen. Frisches Wasser sollte ihnen immer zur Verfügung stehen. Sie trinken zwar recht wenig, können aber nicht völlig ohne Flüssigkeit auskommen.

Pflege:

Täglich: Füttern, alte Obst- und Salatreste entfernen und frisches Wasser geben. Beschäftigen Sie sich viel mit den Tieren, damit sie sich an die Hand im Käfig gewöhnen und zahm werden.

Wöchentlich: Futterschalen und Tränke mit heißem Wasser reinigen. Kein Spülmittel verwenden! Sand wechseln, auch öfter, wenn nötig.

Alle 2-3 Wochen: Käfig ausputzen, Unterschale gründlich reinigen (keine scharfen Reiniger!), frisches Einstreu und Heu hineingeben.

Vorsichtig beim Umgang mit der Rennmaus - niemals am Schwanz festhalten, da sonst die Schwanzspitze abreißen kann, was sehr schmerzhaft ist. Es handelt sich dabei um einen Verteidigungsmechanismus für den äußersten Notfall, der Rennmäusen in der Wildnis helfen kann, einem Räuber zu entwischen. Dieser Teil wächst auch nicht mehr nach.

Da Wüstenrennmäuse tag- wie nachtaktiv sind, eignen sie sich gut als Haustiere für Berufstätige und größere Kinder (ab etwa 10 Jahren). Es ist immer wieder interessant die geschäftigen Nager bei ihrem Treiben zu beobachten. Oft werden sie auch sehr zahm.

Das Durchschnittsalter für Rennmäuse liegt ungefähr bei 3 Jahren, wobei sie auch älter werden können.

Ratgeber und weitere Informationen erhalten Sie als Buch aus dem GU-, dem Kosmos- oder Falken Verlag. Die Anschaffung eines Ratgebers ist oft sehr hilfreich, besonders dann, falls das Tier mal krank werden sollte (Kosten ca. 7 €).